Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Dielsdorf haben sich wohl schon gefragt, weshalb ein Bär unser Wappen ziert. Nach einer Heiligengeschichte soll der Missionar Gallus beim Bau seiner Klause an der Steinach einst einem Bären befohlen haben, Holz zu seinem Feuer zu tragen, was dieser auch wirklich tat. Das erschien den Mönchen der dort gegründeten Abtei dermassen sonderbar, dass sie den dienstfertigen Vierbeiner schon früh im klösterlichen Wappen und Siegel abbildeten. Diese Darstellung wurde nachher von vielen Gemeinden übernommen, die einst vom Kloster St. Gallen in irgendeiner Form abhängig gewesen waren. In Dielsdorf wurde der Bär aber erst sehr spät ins Wappen eingefügt, denn die erste Fassung erscheint erst 1719 im Dekanatsbuch des Regensberger Pfarrkapitels. Bei dieser Wappenfassung sieht man den Bär auf goldenem Grund, wie ihn heute das Wappen von Bäretswil zeigt. Anno 1860 gab dann der Zürcher Lithograph Krauer von sich aus eine kantonale Wappentafel heraus, die einst weit verbreitet, aber mit allerlei Fehlern behaftet war. Da erscheint der Bär z.B. auf blauem Grund mit einer Keule bewaffnet und auf einigen anderen Darstellungen trägt das geduldige Tier sogar einen Kanonenputzer oder ein Kreuz. Darum war eine Bereinigung des Dorfschildes durchaus angebracht. Diese erfolgte im Herbst 1928 durch eine kantonale Wappenkommission in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, weshalb die damals erneuerte Form als amtlich zu betrachten ist und nicht ohne Weiteres verändert werden darf. Dreiberg und Farben mussten so gewählt werden, dass dieses Abzeichen nicht gleich aussieht wie viele Dorfschilder der Kantone St. Gallen und Appenzell, die aus dem anfangs erwähnten Grund ebenfalls mit Bären verziert sind. Das Gemeindewappen von Dielsdorf wurde wie alle Anderen des Zürichbietes durch schöne Karten in weiten Kreisen bekannt gemacht. Es enthält nach der obgenannten Vorlage aus 1737 auf silbernem (weissem) Grund über einem grünen Dreiberg einen schwarzen, schreitenden und rotgezungten Bären, der einen goldenen (gelben) Baumstamm trägt.